Fachtagung BIPV

Abbildung 1: Flyer zur Fachtagung der BIPV-Initiative
Quelle: BIPV-Initiative 
Download: BIPV-Programmflyer

Rückblick auf den 27. Mai 2025

„Die Fachtagung heute ist eine Leistungsschau von Innovationen“, eröffnete Markus Müller, Präsident der Architektenkammer, die Fachtagung. Dr. Michael Münter, Amtschef im Umweltministerium, betonte in seinem Grußwort: Das Wunderbare an der BIPV sei deren breite Akzeptanz – ganz im Unterschied zu Windrad oder Freiflächen-PV, wo schnell das NIMBY-Prinzip greife: Not in My Backyard. Baden-Württemberg sei bei der Energiewende „weit voraus“, aber Berlin müsse Planungssicherheit geben: „Der Klimawandel ist da, er interessiert sich nicht dafür, was im Koalitionsvertrag steht!“ Auch könne nicht sein, dass der ländliche Raum mit Freiflächen- PV „tapeziert“ werde, obwohl der städtische Raum die Energie verbrauche. Da brauche es Ausgleichsregularien, forderte Münter. Die BIPV eigne sich sehr gut als Möglichkeit, auch die Städte mehr in die Pflicht zu nehmen.

Vorträge zu aktuellen Entwicklungen, Planungstools und Erfahrungen aus der Praxis veranschaulichten die Möglichkeiten, die sich bei der Planung und Umsetzung von gebäudeintegrierter Photovoltaik eröffnen. Prof. Dr. Thomas Stark, HTWG Konstanz und BIPV-Netzwerker der ersten Stunde, moderierte den Tag. Und lieferte Zahlen: Den Bedarf an solarer Gebäudeflächen in Baden-Württemberg bezifferte er auf 450 Millionen Quadratmeter PV-Fläche, 70 Quadratmeter pro Gebäude. Stark gab sich grundsätzlich optimistisch – wenn eine integrale, vernetzte Planung gelinge durch Architekturbüros, Fachplanung und Handwerk. Vertreter:innen aus baden-württembergischen Handwerksinnungen und Fachverbänden gaben Einblicke in die Praxis und zeigten anhand von realisierten Beispielen, wie sich Photovoltaik in die Gebäudehülle integrieren lässt und welche Herausforderungen und Schnittstellen aus Sicht der jeweiligen Gewerke bei der Realisierung von BIPV zu beachten sind. Wichtig sind jedoch auch die Beiträge der Produkthersteller. Sechs von ihnen – Axsun, Galaxy Energy, K2, Pro+, Sto, Sunstyle – präsentierten am Rande der Fachtagung ihre Innovationen. Außerdem zeigte die Allianz BIPV in einer Ausstellung mit einer Auswahl von ausgezeichneten Objekten des Architekturpreis‘ Gebäudeintegrierte Solartechnik die vielfältige Optionen für die Umsetzung von BIPV.


Rund 100 Teilnehmende im Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart und ca. 200 Streamende machten die Fachtagung des Netzwerks Bauwerkintegrierte Photovoltaik am 27. Mai 2025 zu einem Erfolg. Es wurde aufgezeigt, welche Potenziale BIPV in Baden-Württemberg hat und wie groß deren Bedeutung für Baukultur und Energiewende ist. Entscheidend ist dabei die interdisziplinäre und gewerkeübergreifende Zusammenarbeit.

Abbildung 2: Begrüßung des Ministerialdirektor Dr. Michael Münter im Haus der Architektinnen und Architekten, Stuttgart
Quelle: AKBW

Weitere Informationen

Vorträge der BIPV Fachtagung

Prof. Dr. Thomas Stark; HTWG:
Relevanz von BIPV in Baden-Württemberg
Wolfgang Häußler, FVHF e.V.:
Der FVHF stellt sich vor – VHF die Fassade der Zukunft
Dr.-Ing. Frank Ensslen, Fraunhofer ISE:
Webtool SolarEnvelopeCenter
Info: Webtool-beta-Tester gesucht
Clarissa Matzke, Vermögen und Bau:
PV-Kompetenzzentrum

Abbildungen 3: Eindrücke der Fachtagung
Quelle: AKBW

Die Fachtagung ist ein Schlusspunkt des Projekts „Netzwerk Bauwerksintegrierte Photovoltaik in Baden-Württemberg“, gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Mit dem Projekt soll die Vernetzung der planenden Beteiligten und ausführenden Gewerke gestärkt und in einem zu bildenden, gemeinsamen BIPV-Netzwerk des Landes Baden-Württembergs als „Runden Tisch“ organisiert und moderiert werden, mit dem Ziel, eine gemeinsame Herangehensweise an BIPV-Vorhaben zu entwickeln.